Dienstag, April 18, 2006

Ostern ist an uns vorbei gegangen.


Die zwei Gottesdienste in Uedem überraschten mich aufgrund des sehr geringen Echos. Niemand kommt an Gründonnerstag Abend in die Kirche, weil sie nicht einladend genug ist. Draussen nicht endender Regen. Drinnen eine Küsterin, eine Presbyterin, ein Organist und eine Pastorin. Diesen stehen vier weiteren Besuchern gegenüber. Unentschieden.

Wir waren zu Achte. Im Judentum müssen zum Gebet immer zehn Personen anwesend sein, sonst funktioniert es nicht. Anfangs nur Männer, zählen neuerding auch Frauen mit. Aber auch mit denen hätten wir es nicht auf die Minimalzahl gebracht. Acht ist schon arg wenig.

Im Radio gab es eine Umfrage, was die Leute über der Herkunft von Ostern wissen: "Äh, ja, da fragen Sie mich was" "Das kommt von der Industrie zum Profit machen" "Das hat ein ganz berühmter Mann erfunden, äh, wie heißt der noch, hat einen ganz komplizierten Namen" "Also, Weihnachten ist Jesus geboren und Ostern ist er wiedergeboren. Das Christentum ist doch die Religion der Wiedergeburt" "Ja, Familie und so"

Im Internet wurde ich Zeugin einer erfrischenden Kommunikation über die kulturellen Grenzen hinweg. Der Versuch, einem Chinesen Ostern zu erklären, endete so: "Was meinst du, ich habe es nicht ganz verstehen, meinst du, jemand, als nomale Person,kann auch als Gott zu sein ,oder zu behandeln? Oder du glaubst, jede kann als Gott zu sein?" "Wir sind alle Gotteskinder, Gott ist auch in uns und außerhalb uns. Nicht jeder kann das fühlen ..."

Und dann zu guter Letzt doch noch die befreiende Ostermeldung von einer Freundin per E Mail: Liebe Karin - Frohe Ostern. Wir haben beim Frühstück so gelacht: ein Porzellanhase fiel in den Kaffee...und die Katze wollte Wurst klauen und rutschte dabei beinahe in den Fleischsalat..

Womit wir das Panoptikum der Hilflosigkeiten komplett gemacht haben. Nun bin ich gespannt auf die nächsten Feiertage.

Die Porzelanhasen haben Urlaub.
Bis auf weiteres ...


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