Montag, Februar 08, 2010

Ach die Banker in Zürich

.... erst die Diskussion über die sog. namelosen Nummernkonten, die vermutlich jüdische Erben waren von Menschen, die nicht wieder in der Schweiz auftauchen konnten, weil die Nazis sie einfach eliminiert hatten. Die Schweiz schwieg und behielt das Geld.

Dann die UBS, die eifrig von Ackermann und anderen toxische Wertpapiere kaufte, als wären das Drogen, von denen man nicht lassen darf, um alle anderen zu übertrumpfen. Was war das Grounding der Swissair dagegen? Peanuts. Klar doch. Hier wollte man dem Exil Schweizer Ackermann mal richtig zeigen, was eine Harke ist. Und machte die Bruchlandung perfekt.

Dann die Amerikaner, die mittels eines UBS Angestellten die eigene, haarklein ausgeklügelte Strategie zu Steuerhinterziehung umkehrten, vom Saulus zum Paulus sozusagen. Nun sind sie drauf und dran sind, das Bankgeheimnis zu knacken. Vorsorglich lieferte die Schweiz auf einmal Bankdaten, um den Streit nicht eskalieren zu lassen. Lass die Staaten gehen, uns bleiben noch genug andere.

Und jetzt die Deutschen. Mal wieder - auch das noch. Das Bankgeheimnis wird mit der Legende versehen, dass es Privatheit für Geld geben kann. Sicherheit vor dem Staat. Dem sog. "kleptomanischen Zugriff", wie es neulich sogar ein Soloterdijk schrieb. Ureigenes FDP Terrain. Fiskalisch Definiert.

Anders gesagt:

dem Entzug jedlichen solidarischen Handelns.

Unfassbar.


Nein - das gibt es nicht mehr. Und solange die Schweiz immer noch bereit ist, scheibchenweise Länder frei zu geben, umso deutlicher wird, was noch an Geldern gebunkert wurde.

Idi Amins Heimat bleibt Zürich.

Und ich kann sie inzwischen verstehen, diese Schlipsträger aus den Banken. Eine Nacht Tanzen auf der Bahnhostraße anlässlich der 10. Street Parade hat mich gelehrt, dass auch der Bünzli Banker sich nach Freiheit sehnt und willig ins Hamsterrad zurück kehrt.

Die Zeiten ändern sich.


Tanzen wir also weiter.

Zürich hätte es verdient.