Dienstag, Februar 17, 2009

Lob aufs Luxusweibchen

Heute überfielen mich geradezu die Wirtschaftsnachrichten, denen man kaum entgehen kann. Da ging es diesmal um umstrittene Boni Zahlungen an Banker, die doppelt Werte vernichtet haben. Nicht nur ist der Börsenwert einer Bank abgestürzt - worauf Ackermann im Mannesmann Prozess ausdrücklich referrierte, als er davon sprach, dass er "Werte" schaffe - sondern obendrein wurden in mühsamer Hausarbeit Milliarden von Euro an Defizit von Bankern hergestellt oder produziert, wie es z.B. die UBS für das letzte Jahr mit 13 Milliarden Franken Verlust anzeigte. Dafür fordern sie nun ihren Bonus ein, denn auch Geld Vernichten kann harte Arbeit sein, die monetärer Wertschätzung bedarf.

In Deutschland sind nun die Investment Banker der Dresdner Kleinwort in den Fokus geraten, die sich für ihre Wechselwilligkeit zur Commerzbank als Handprämie eklatante Bonuszahlung vorab zugesichert hatten. Prophylaktisch dafür, dass die Allianz sie nun quitt ist. Die "neue" Commerzbank, in die sie nun aufgehen als monetäre Wegelagerer, hat vom Staat eine Bürgschaft von über zehn Milliarden Euro erhalten, damit sie diese Fusion überleben kann.

Es geht also um eine ungeheuere Geldvernichtung, eine Ausgabe ohne Gegenwert zu schaffen; eine Bezahlung ohne Leistung, sondern allein qua Status Quo. So will ich es mal nennen. Denn die Gleichsetzung von Geld mit Werten, wie sie der Banker Ackermann dereinst vor dem Düsseldorfer Gericht unternommen hat, ist schon längst obsolet geworden. Das kann keinen Wert mehr darstellen und andere Werte sind schon längst gefragter als die börslich notierten.

Im Vergleich mit den bonus-verwöhnten Bankern finde ich dagegen die Luxusweibchen der "Chick"eria weitaus löblicher, da sie doch klar ausweisen können, dass sie nicht eigen verdientes Geld so umsetzen, dass die Wirtschaft wenigstens was davon hat. Das ist wenigstens ehrlich. Statt ein elendes HabenWollen setzen sie auf Verschwenden und Ausgeben. Kein Geld ist gut, was nicht in den Kreislauf zurück gebracht wird.

Eigentlich sind sie die neuen Vorbilder geworden: Konsum, bis die Karte glüht. Um uns alle und die Wirtschaft vor sich selber zu retten. Wahre realkapitalistische Konsumhelden und echte Vorbilder halt - was man bei den toxischen Investmentbankern durchaus bezweifeln darf.


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