Donnerstag, November 27, 2008

Müdigkeit

Es kribbelt in den Beinen langsam hoch. Der Himmel bleibt grau. Die Seele auch. Es ist so viel gekämpft und gesagt worden. Ankommen wollte ich immer. Nun bin ich irgendwie dazwischen geblieben. Im Interim.

Erst langsam realisiere ich, dass ich Jahre gekämpft habe. Dass ich meine Lebensspannung und -spanne ausgestreckt habe zwischen den beiden Polen: Kirche und Pastorin sowie die Konversion meines Geschlechtes. Daraus war unendlich zu schöpfen. Ansichten, Geschichten.

Heute bin ich nur noch müde. So erschöpft.

Menschen gehen vorbei. Zeit läuft zwischen den Fingern hindurch. Schreiben, sagen viele, das solle ich wieder tun. Statt dessen verbringe ich die Zeit im Internet, in Spaziergängen. Stillstehend.

Berührungen erreichen mich: Die Aufbrüche ins Eigene. Zürich. Gesammelte Erfahrungen, noch nicht in Geschichten verpackt. Aber ein leises Echolot meiner Seele. Wunschplatz. Nicht erreicht.

In die Kirche bin ich seit Jahren nicht mehr gegangen. Ich kann es einfach nicht. Das Rheinland galt mir immer schon als verseucht. Zu viele wissen bis heute zu wenig von mir.

Einen Trost habe ich heute gefunden. Simone hat ihr Feature über mich fertig. Es trägt den schönen Titel: Karin Kammann und der verlorene Talar und ist am Nikolaus, den 6. Dez um 15:30 Uhr auf WDR5 zu hören. Und zwar in der neuen Reihe: "Eine kurze Geschichte von ... !"

Nun, ich bin und bleibe gespannt.
Und müde zugleich.