Freitag, Oktober 17, 2008

Nebelkerzen der Barmherzigkeit

Es war heute zu lesen, dass der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank AG, ein Schweizer mit Namen Josef Ackermann, auf seinen diesjährliche Bonus Zahlung verzichten will. Das wirkt nobel und gekommt.

Doch sein Schweigen in der Finanzkrise finde ich erschreckender als sein Reden über den Verzicht. Offenbar will der Mann endlich mal eine gute PR für sich haben und die gelingt ihm nur, wenn er sie selber macht. Also taucht er in Zeiten der Krise komplett ab und leistet keinen Beitrag mehr zur Aufklärung der Finanzkrise bei der Deutschen Bank AG. Wer seine "Brüder" von der UBS ansieht, ist geradezu erschrocken über dieses Schweigen, denn immerhin war es ja ein Ackermann, der die Deutsche Bank zu einem der führenden Investment Banken ausbauen wollte.

Dabei erinnere ich mich auch, dass ich vor Jahren in der Schweiz auch mal zwei UBS Konten hatte, die allerdings mit nicht geringen Beträgen damals abgestürzt sind. Geld also bleibt nicht, sondern kann wie ein Blatt im Herbst verfallen - so war meine damals bittere Erkenntnis.

Während das Schweizer Fernsehn nun aber eine umfassende Dokumentation über das "Grounding" der UBS drehen kann, mit Kommentaren fast aller Beteiligter, wirft Josef Ackermann nun Nebelkerzen der Barmherzigkeit. Denn wenn ein Banker mildtätig wird, ist höchste Absicht geplant.

Vor Jahren noch konnte er ja noch launisch erklären, dass seine Top Investment Banker weitaus mehr verdienen würden als er. Das mag stimmen. Nun aber spendet er wie die Heilsarmee ein Herz Jesu Süppchen für eben diese seine Mitarbeitenden.

Unfassbar dumm und unbrauchbar, hat Ackermann sich selber zuvor die Taschen schon voll gemacht. Ein Groschen in den Hut des Bettlers. Ein Lächeln und das V Zeichen dazu. Die Blitzlichter der Presse flammen auf.

Ist jetzt endlich ein neuer Ackermann ist geboren?
Pustekuchen.

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