Ich weiß nicht, wer es war, der es sagte.
Ich weiß nicht, wann ich es zum ersten Mal hörte.
Aber irgendwie schnappte es sofort ein bei mir. Ein Satz, der Spuren hinterließ und mehr als ein Echo. So wie es selten geht und vor allem nicht dort, wo es sein sollte.
Immerhin erinnere ich ihn jetzt, da ich lese von den Folgen des Handelns.
Jemand sagte einmal:
Hier lebt jetzt die erste Generation, die prinzipiell nicht bereit ist, die Folgen ihres Handelns zu tragen.
Da musste ich schlucken erst mal.
Und zustimmen, so schwer es einem fällt.
So war das doch früher: was Du in die Welt setzt, kommt irgendwann zurück. Das nannte man Tun-Ergehens-Zusammenhang und wurde dann über den Begriff der Schuld in der Theologie entsorgt. Schuldig durfte man sein. Aber keine Schuld mehr tragen. Oder gar Verantwortung übernehmen.
Schon damals vor 10 Jahren kam mir die Idee, eine Sündenbock Agentur zu gründen. Also eine Agentur, die genau das macht, was andere nicht mehr wollen. Sündenbock sein. Blitzableiter. Verantwortlich.
Schuld, wenn sie nicht angenommen wird, vagabundiert.
Macht sich unsichtbar breit, lähmt, macht handlungsunfähig. Dieses Volk hat schon einmal Erfahrungen damit machen können - aber nichts gelernt. Je länger ich nun auf diesem Satz herum kaute, desto mehr kam mir die Rede von der Verhaftung der Zukunft in den Sinn.
Die Schrottplätze von heute liegen in der Zukunft.
Verschuldungen, die kein Mensch mehr tilgen kann. Wer soll da noch Zukunft denken wollen oder können. Eine Umwelt, die erschöpft ist - Wort wörtlich - am Ende der Schöpfung er-schöft. Keine Chance mehr, sich zu regenieriern.
Die Verhaftung der Zukunft schreitet immer unaufhaltsamer voran. Was man früher als Zukunft begriff, ist heute schon verplant, reguliert, mit Schuldendiensten versehen. Karl Valentin sagte dazu: Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie früher mal war.
Manches Lachen bleibt im Halse stecken. Wohin wir gehen, weiß niemand. Nur dass es weiter geht, scheint das Handeln zu bestimmen. Und was kommt, wird expediert. Nach vorne - wohin sonst.
Etwas nachdenklich heute.
Mittwoch, Mai 26, 2010
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