Donnerstag, Oktober 11, 2007

Johannes und Eva - Geschichte einer medialen Versuchung

Im Fernsehn bei Johannes gab es nun das Treffen mit Eva. Nach langer Zeit. Viel Platz im Fernsehn und doch keiner - von beiden Seiten.

Kerner versus Herman.

Eva Herman erinnert mich dabei an einen Betrunkenen, der an der Litfaßsäule torkelt und schreit, warum man ihn denn eingemauert habe. Das Tragische bei Eva Herman ist, dass das, was ihr Halt gibt,zugleich ihr Gefängnis wird. Davon wird sie sich nicht befreien können. Auch mit Hilfe eines Kerners nicht.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Klar, dass sie sich nun gegen alles, was sie von diesem Kurs abbringen kann, wehren muss. Und auch klar, dass sie anderes nicht mehr wahrnehmen kann.

Schlimm allerdings wird es, wenn die "Verfertigung der Gedanken während des Sprechvorganges" (H.v.Kleist) eben zu solchen Ergebnissen wie die des Autobahn-Vergleiches führen. "Auch Hitler hat Autobahnen gebaut und wir fahren darauf!" Das kann man sich als Moderatorin vielleicht, aber als Werte-Kämpferin schon gar nicht mehr erlauben. Das geht wirklich nicht.

Anders Kerner, der ein Quoten trächtiges, "allgemein verschärftes Verhör zur Erheiterung des Publikums und Läuterung der Deliquentin" in Szene setze, das völlig unangemessen und tendenziös war. Ein Grund, weg zu sehen. Für immer.

Gastfreundschaft muss sich auch in Talkshows als ein Gut an und für sich ausweisen. Gerade dann, wenn die Kameras laufen. Einem Alfred Biolek wäre so etwas kaum unterlaufen, aber der hatte noch eine gewisse emotionale Reife und war nicht abhängig von flüchtig zusammen gestellten Karteikarten und Verhöranweisungen.

Fazit: Beide haben sie nach Maßen gründlich blamiert. Und nun haben sie öffentlich eine Freundschaft demontiert, wie es schlimmer nicht sein kann.

Der Beifall des Publikums täuscht.
Im Hals bleibt er stecken.

Quod erat demonstrandum.
Schade eigentlich.



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P.S.: Dieser Kommentar wurde an das Gästebuch von www.eva-herman.de geschickt und abgelehnt. Eine Zensur findet auch bei Frau Herman nicht statt. Warum auch, wenn man durch Schweigen mehr reden kann - in diesem Fall.

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