... schreibe ich in letzter Zeit so wenig.
Manchmal denke ich, es gibt so etwas wie prophetische Momente. Und dann wieder, die Zeit zum Schweigen. Wenn ich mir alle biblischen Geschichten dazu ansehe, dann scheinen die Propheten eben darin recht zu haben, dass sie mehr schweigen als reden. Auch wenn - wie sollte es denn auch - ihr Schweigen kaum überliefert ist.
Als ich heute meinen Blog wieder anssah, wunderte ich mich sehr, wie die Etüde über die Wirtschaftskrise mich heute noch beschäftigte. Eine Übung, eine Befähigung mit weniger zu leben. Ein Rückblick auf die Generationen, die vor uns gelebt haben und so ganz andere Erfahrungen machen musste, verbunden mit dem vielleicht hilflosen Versuch der eigenen Disposition.
Anders gesagt: Was wäre wenn ...
Nun ist alles gut gegangen, so sagt man uns. Und ich schweige dazu. Schon so lang. Was gäbe es denn zu sagen? Dass die Dinge nun ihren Gang nehmen. Mit geradezu präziser Sicherheit mehr vernichtet als erhalten wird.
Habe ich das Recht dazu, solche Dinge zu sagen?
Nein, ich bin kein Endzeit Prophet und kenne von mir mehr Hilflosigkeit als Wissen. Mehr Anfechtung als Gewissheit. Mehr Zweifel als Sicherheit. Und mich fröstelt stets bei dem Gedanken, wenn sich andere Menschen so wissend, so klug, so gewiss zeigen.
Kann es so etwas noch geben? Versprechen, denen wir trauen können?
Nach der Wahl will man es wahr machen und damit eine Welt, der wir wieder Glauben schenken dürfen. Denn das ist ja die Versprechung: dass es so etwas wieder gibt. Fiducia. Sagte Luther. Begründete Hoffnung auf Besserung. Oder Glauben.
Was glauben wir denn?
Wem glauben wir denn?
Das wir es tun scheint diese Wahl ja bestätigt zu haben. Nicht lernen, sondern hoffen. Nicht denken, sondern glauben.
Immer wieder neu ...
alles wird besser wie es war.
Heute zweifel ich mehr denn je, weiß weniger aber glaube den anderen nicht mehr. Eine letzte Übung, mit der man anfangen sollte.
Heute hier und jetzt.
Donnerstag, November 05, 2009
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